Amtsblattbeitrag vom 02.11.2016

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So viel wurde in den letzten zehn Jahren über ein Jugendkulturzentrum (JKZ) diskutiert, beraten, besichtigt, beschlossen… All die Argumente ‚warum‘, ‚für wen‘ und ‚wo‘ wollen wir hier nicht mehr erwähnen; eine große Mehrheit des Gemeinderates und der OB haben den Bau am Standort Klosterhof im Herbst 2015 befürwortet; der größte Teil der Finanzierungsmittel ist angespart. Umso enttäuschender und in höchstem Maße beschämend ist es jetzt, alles wieder in Frage zu stellen. Wir stehen gegenüber unserer Jugend im Wort! Wir fordern von ihnen, für die Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen, sich für ihre Belange zu engagieren und einzutreten. Sind wir mit unserem Verhalten damit Vorbild? Die Lobeshymnen auf eine familienfreundliche Stadt sind bloße Lippenbekenntnisse, denn wenn es zum Schwur kommt, versteckt man sich hinter fadenscheinigen Argumenten oder spricht gar von einem ‚Prestigeprojekt‘ der politischen Befürworter. Das war eine glatte Ohrfeige für alle, die seit Jahren für dieses Projekt kämpfen. Die demografische Entwicklung ist gegeben und von uns nicht mehr veränderbar oder zu beeinflussen. Aber wir können es steuern, wie und wohin sich unsere Stadt weiter entwickelt. Wir diskutieren aktuell in unzähligen Arbeitsgruppen mit urbanista über Urbanität, Bildung, besseres Wir-Gefühl, regionale Vermarktung, etc. Diese Ziele werden wir nur erreichen, wenn wir die Jugend mit ins Boot nehmen, ansonsten wird das zu entwickelnde Leitbild für die Stadtentwicklung zur Makulatur. Wir sind überzeugt, dass sich engagierte Jugendliche/junge Erwachsenen finden, die die Verantwortung in einer Trägerschaft für das JKZ übernehmen werden, aber nicht bevor am Klosterhof die Bagger rollen und das Entstehen des JKZ sichtbar wird. Jetzt sind wir dran, den Anfang zu machen.

Ulrike Heggen
Freie Wähler-Fraktion