Amtsblattbeitrag vom 13.10.2015

VS braucht endlich sanierte Straßen und Fußgängerzonen. Doch mehrheitlich fand der Gemeinderat: Es gibt Wichtigeres!

An der Einmündung von Alleen- zu Salinenstraße haben ein paar Raser Unfälle gebaut und Ortsunkundigenden keinen schnellen, sicheren Weg aus der Rietenstraße. Also erhält VS dort erst mal einen Minikreisel. 500.000 Euro teuer, ‚Qualitätsstufe A‘ (mittlere Wartezeit bis 10 Sekunden), ohne Gutachten zu möglichen Nebenwirkungen.

Noch ein Kreisel zwischen Salinen- und Keplerstraße (4-5-fache Wartezeit), dann könnte irgendwann mit der Salinenstraße eine kaputte Stadteinfahrt dran sein. Vielleicht. Denn im Überschwang beschlossen die Räte gleich einen Rundumschlag.

Was kümmert sie ihr Geschwätz von gestern um Bürgerbeteiligung. Die Anwohner hatten genug Zeit, angebotene Kröten zu schlucken. Geht es nicht mit ihnen, baut man halt ohne sie die Straßen aus und voraussichtlich – noch einen Kreisel. Gesamtkosten (heute) geschätzt: Mindestens 5 Millionen Euro. Finanzierung und Nutzen: Unklar.

Anders der Beschluss zu einem Anliegen der Freien Wähler, der Sanierung der Rietstraße. Hier fruchtete eine eindringliche Warnung der Verwaltung: Die 2,2 Millionen-Euro-Maßnahme sei kritisch angesichts drohender Personal- und Finanzierungsengpässe durch Deutenberg-Gymnasium, Haslachschule, Fußgängerzone und Markt Schwenningen, Beethovenhaus-Ersatz, Stadtarchiv, Brücke Schwenninger Straße, Depot u.a.m. – oder wegen just kopos beschlossener Kreisel?

Ergebnis jedenfalls: Jetzt keine 450.000 Euro für die Rietstraße. Statt die marode Stolperstrecke rasch anzupacken und bloß zum Stadtjubiläum 2017 kurz zu pausieren, soll erst lange debattiert werden bevor es danach in 6-7 Abschnitten (vielleicht) losgeht. Bürgerbeteiligung zu dem klaren, unstrittigen Thema brauche Zeit. Jeder Normalbürger weiß: Reichen Zeit und Geld nicht aus, muss man sinnvoll priorisieren. Ergebnis wären dann keine unnötigen Kreisel, sondern sanierte Salinen- und Rietstraße.

Freie Wähler, Rudolf Nenno