Amtsblattbeitrag vom 04.08.2015

In VS ist das selten: Eine gemütliche Sitzbank oder ein neues Spielgerät, gestiftet von Bürgern oder Gewerbe. Kreisel wie am Außenring wirken ungepflegt, wenn die sorgfältig zusammengestellte Mischung zierlicher Blü- ten zwischen übermächtigen Disteln und anderem eingeschleppten, wuchernden Unkraut untergeht. Baumpatenschaften, freiwillige Pflege von Grünanlagen, es gibt sie – leider nur als Ausnahmen. Andererseits gibt es Fälle, in denen Bürger vierstellige Beträge für eine Sitzbank oder einen Baum, oder ein Betrieb die kostenlose Pflege eines Verkehrskreisels wie Sauerbier bei der Verwaltung anboten und fast verzweifelten. Wie viele haben wohl schon vor dem Amtsschimmel in unseren Rathäusern kapituliert, was ist der Stadt dadurch entgangen und – noch wichtiger – welcher Frust wurde so bei Spendenwilligen geschürt?Manchmal wirkt es, als ob Geschenke oder freiwillige Arbeiten von Bürgern und Gewerbe für unsere Stadt nur willkommen sind, wenn es irgendwem in der Verwaltung gerade passt oder sich daraus Gelegenheit zur Selbstdarstellung ergibt: ‚Pressebild mit posierendem Amts- und Verwaltungsleiter.‘ Es geht auch anders: Zur Unterstützung bürgerschaftlichen Engagements pflegt etwa das Amt in München umfangreiche Listen, aus denen Spender und Helfer einen preislich passenden Gegenstand, eine Beteiligung daran oder ein Pflegeobjekt wählen können. Jederzeit, und ohne Angst vor Zurückweisung. Auch VS hat großzügige Spender und bereitwillige Helfer. Schon ohne Werbung könnte sich die mäßig aufwendige Pflege solcher Listen auch hier rentieren. Einen Versuch ist es wert. Darum hat die Fraktion der Freien Wähler einen Antrag initiiert: Nach Münchener Vorbild soll die Verwaltung sicherstellen, dass jeder in VS jederzeit und problemlos Elemente der Stadtbegrünung, Bänke, Spielgeräte usw. finanziell unterstützen oder pflegen kann. Vor allem soll die Verwaltung zukünftig alle Angebote und Ideen schnell, unkompliziert und konstruktiv behandeln.

Für die Freien Wähler Rudolf Nenno