Leserbreif von Gemeinderätin Ulrike Heggen

Leserbrief zum

Public Viewing in Villingen-Schwenningen

Können wir in dieser Stadt eigentlich mal bei einer Entscheidung bleiben, wenn wir eine getroffen haben? Dabei hatte es sich anfangs so gut angehört, als die Verwaltung der Stadt dem Gemeinderat im Mai vorgeschlagen hatte, für die Fußball-Weltmeisterschaft den Gaststätten eine generelle Sperrzeitverkürzung für die Übertragung der Spiele bzw. auf Antrag auch für Übertragungen mit Ton im Freien zu genehmigen. Der Gemeinderat hatte dies ohne Einschränkungen ausdrücklich begrüßt und genehmigt. Nun haben die Wirte, welche eine Übertragung im Außenbereich durchführen wollen, ordentlich ihren Antrag bei der Stadt gestellt, so wie dies auch erforderlich war. Nun fällt dem zuständigen Amt zwei Tage vor Beginn auf, dass es  in der Färberstraße zu viele Gaststätten mit Freibewirtschaftung gibt und deshalb die Übertragung zu laut werden würde. Das kann doch einfach nicht wahr sein! Die Anzahl der betreffenden Lokalitäten ist ja wohl von Amtsseite bekannt, und dass die Wirte diese einmalige Möglichkeit nutzen werden, war ja wohl vorhersehbar! Wie wird denn hier wieder mit den Bürgern bzw. Gewerbetreibenden umgegangen? Der Aufwand, eine Übertragung im Freien zu veranstalten, ist entsprechend umfangreich: Zelte, Fernseher, Leinwände wurden aufgebaut, vom Einkauf an Speisen und Getränken ganz abgesehen! Und jetzt drohen diesen Veranstaltungen kurz vor Anpfiff das Aus? Das ist einfach unglaublich! Dann hätte man von Anfang an entsprechend kommunizieren müssen, dass die Genehmigungen vorbehaltlich einer Lärmpegelmessung erteilt werden, da das tatsächliche Ausmaß des Lärms im Voraus nicht messbar ist. Dann hätten sich auch die Wirte darauf einstellen können. Aber jetzt hinterher die Genehmigungen zurück zu nehmen, das geht einfach gar nicht!

Lasst uns doch mal den Mut haben, eine Entscheidung von Anfang bis Ende durchzuziehen, und nicht immer solch einen „Eiertanz“ zu veranstalten. Ich bin übrigens als Anwohnerin der Innenstadt selbst vom Mehrlärm betroffen, habe mich aber für diese Zeit einfach darauf eingestellt.

Ich bitte das zuständige Amt darum, diese Entscheidung mit dem erforderlichen Wohlwollen zu treffen und gegebenenfalls einfach mal 5 gerade sein zu lassen.

Ulrike Heggen

Niedere Straße

Villingen