Gemeinderäte geben sich selbstkritisch

Zahlreiche Gäste besuchten die Podiumsdiskussion zum Thema Inklusion im Villinger Brennpunkt-Theater.  Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Villingen-Schwenningen. Wie stehen Politiker und Parteien vor der Gemeinderatswahl zum Thema Inklusion? Dieser Frage ging am Dienstag Abend eine Podiumsdiskussion im Villinger Brennpunkt-Theater nach. CDU, SPD, Grüne, FDP, Freie Wähler und AfD – Kandidaten aus fast allen Lagern stellten sich den zahlreichen Fragen der Gäste. Gemeinderatsmitglied Joachim von Mirbach (Grüne) machte gleich zu Beginn darauf aufmerksam, dass die Grünen in ihrem Wahlprogramm die Umsetzung der UN-Behinderten-Rechtskonvention verankert haben. „Es ist jedoch schwierig, Geld dafür locker zu machen“, erklärte er.Dies gab auch Ulrike Heggen von den Freien Wählern zu bedenken: „Man muss grundsätzlich abwägen, welche von den Wünschen finanzierbar sind.“ Bernd Ayasse (FDP) sieht die Barrierefreiheit dagegen nur als einen Teil der Inklusion und glaubt, dass durch barrierefreie Zugänge manchmal sogar Geld gespart werden könne.Ein Thema waren auch die Busverbindungen zu den kleinen Stadtbezirken, die für Rollstuhlfahrer nur schwer nutzbar sind. „Unser ÖPNV-Konzept, das barrierefreie Niederflurbusse für die Verbindungen in der Doppelstadt vorsieht, wird auch bald in den Teilorten umgesetzt“, erklärte Renate Breuning von der CDU. Ein Manko sieht sie derweil darin, dass die städtische Verwaltung nicht barrierefrei zu erreichen ist.“Wir haben es aber immerhin geschafft, dass Rollstuhlfahrer nun zu den Gemeinderatssitzungen können“, sieht von Mirbach zumindest kleine Fortschritte. Sowohl er als auch Breuning gaben sich während der zweistündigen Diskussion durchaus selbstkritisch – sie räumten ein, dass nicht einmal die Fußgängerzone mit ihren Pflastersteinen behindertengerecht sei.Am Ende war sich die Runde jedoch einig, dass die Anstrengungen zur erfolgreichen Inklunsion weiter ausgebaut werden müssen. Und auch die Motivation dazu schien bei allen vorhanden zu sein.

Bild: Schwarzwälder Bote Bericht: Marc Eich