Meinung von Amapola Rodriguez Schneider

Freiräume für Jugendliche im Stadtraum!

Die Jugend ist eine besondere Lebensphase, die geprägt ist von Finden und Ausprobieren der eigenen Persönlichkeit und von der Einbindung in JUGENDKULTUREN! Auch wenn alle Erwachsenen selbst einmal diese Phase durchlaufen haben (Sie doch sicher auch Herr Kubon?), ist diese Distanz zur Lebenswirklichkeit junger Menschen oft groß! Dies erweist sich vor allem dann als Problem, wenn es darum geht, die Bedürfnisse Jugendlicher an ihren Lebensraum anzuerkennen, zu akzeptieren und produktiv in die Entwicklung von Quartier- und Stadtentwicklung einzubringen.
Eine Schell Jugend–Studie definiert 2006 folgendes:
Die Lebensphase Jugend hat sich zu einem „umfassenden Lebensabschnitt“ entwickelt, der nicht mehr in erster Linie den Charakter eines Übergangs vom Kind zum Erwachsenen hat, sondern als eigenständiger Lebensabschnitt betrachtet wird!
Im Juni 2009 wurde ein bundesweites Projekt vom Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Stadtentwicklung beworben und ins Leben gerufen. Das Programm „Jugendliche im Stadtquartier“ suchte Konzepte, in denen Jugendliche in besonderer innovativer Art und Weise in der Entwicklung Ihres Stadtquartiers einbezogen wurden.
220 Projektbewerbungen – 32 Modellvorhaben wurden mit 2,5 Mio. Euro gefördert. 40 geförderte Mikroprojekte wurden direkt von den Jugendlichen entwickelt. Forschungsfeld: Jugendliche im Stadtquartier-Freiräume zum Austausch. Natürlich haben die einzelnen Modelle alte Strukturen aufgebrochen: Dialoge über Orte für Jugendliche wurden wieder aufgenommen, Bewohner und Verwaltung wurden durch die Projekte der Jugendlichen für deren Belange sensibilisiert, neue ressortübergreifende Kooperationen wurden angestoßen und entwickelt. Damit wird der städtisch öffentliche Raum auch für die Jugendlichen zu einem prägenden Ort der Selbstentfaltung.
In der städtischen Kommunikation von VS ist zudem ein Leitbild „Familien- und kinderfreundliche Stadt“ nicht zu finden.
Ohne Leitbild – keine Identifikation – kein Ziel.
Als interessierte Bürgerin frage ich mich jetzt: hat VS auch an dieser Kampagne teilgenommen? Welche Chancen hätten hier unsere Jugendlichen gehabt, ohne die Stadtkasse zu beanspruchen? Das Thema ist zwischenzeitlich so überfordert, dass die Jugendlichen von VS nun ein konkretes Anrecht auf Ergebnisse haben.

Amapola Rodriguez Schneider
Villingen